Equipment

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Teleskope, Montierungen & Kameras

01. Der Beginn

Nachdem ich einige Jahre mit meiner Sony A6500 die Milchstraße fotografiert habe, dachte ich mir, dass es Zeit für ein Teleskop werden muss. 

Nach einiger Recherche im Internet wie man Fotos von Sternen, Galaxien und Nebeln machen kann, viel die Entscheidung auf ein gebrauchtes Setups das ich über Willhaben angeschafft habe. 

Das neue Setup bestand aus einem von Teleskop-Austria optimierten Sky-Watcher Esprit80 Triplet Apochromat, eine Sky-Watcher NEQ6R und einer astromodifizierten Canon 600Da DSLR Kamera (siehe Titelbild oben).

Zuerst versuchte ich ohne Guiding mit Belichtungszeiten von 30-60 Sekunden zu belichten. Leider musste ich kurz darauf festellen, dass diese mit dem Setup aber nicht möglich war – lauter Eiersterne.

Kurzerhand habe ich mir dann auch einen gebrauchten MGEN2 von Lacerta (ebenfalls von Teleskop-Austria) zugelegt, mit  dem Belichtungszeiten von 4-5 Minuten kein Problem mehr war.

02. Mehr Brennweite

Nachdem ich mich in die Astrofotografie einige Monate vertieft habe, wollte ich auch weiter entfernte Objeke wie Galaxien, Nebel und Sterne fotografieren. Mit den 400mm Brennweite des Sky-Watcher Esprit80 konnte ich keine Details auflösen.

Kurzerhand entschloss ich mich, einen Sky-Watcher BK200PDS OTAW Dual Speed mit 1000mm Brennweite zu kaufen. Und nun begannen die Probleme, mit denen man als Anfänger nicht rechnet. Bei 1000mm Brennweite muss das ganze Setup optimal eingestellt werden und das Guiding perfekt sitzen.

Bei einem Newton muss man die Spiegel (Haupt- und Fangspiegels) mit einem Justierlaser genau einstellen. Die Spinne (kreuzförmige Aufhängung), die den Fangspiegels hält, muss ebenfalls perfekt ausgerichtet sein. Anderfalls bekommt man unschöne Spikes (entstehen durch Lichtbeugung bei der Spinne).

Auch das Fokusieren, also Scharfstellen der Sterne mittels Bahtinov-Maske, Ausrichung des Guidscopes, etc. sind bei 1000mm viel schwerer und brauchen viel Geduld und Gefühl.

Nach einigen Neumondnächten konnte ich aber auch mit meinem neuen Newton schöne Astrobilder von Galaxien und Nebeln erstellen.

03. Reisemontierung

Nach gut einem Jahr habe ich mich dazu entschlossen, auch sogeannte Widefield Astro Aufnahmen mit kurzen Brennweiten (50-135mm) zu machen. Der Unterschied zu früher, wo ich mit meiner Sony A6500 nur kurze (13 Sekunden) Belichtungen der Milchstraße machen konnte, waren mit einem Astrotracker auch Belichtungszeiten von 3-4 Minuten möglich.

Über Willhaben habe ich wiederum ein günstiges Angebot für einen Sky-Watcher Star Adventurer 2i PRO gefunden und zugeschlagen. Für meine Widefield Aufnahmen habe ich dazu ein Sigma ART 50 F1.4 und eine ebenfalls astromodifizierte Canon 6Da genutzt. 

Später habe ich auch ein Samyang 135mm F2.0 verwendet, damit ich auch in hier ein wenig mehr Details des Nachthimmels fotografieren konnte.

04. Triple Setup

Da mir die Justage des Newton und die Spikes in den Bildern nicht so gefallen haben, wurde der Newton kurzerhand wieder verkauft. Im deutschen Astronomieforum habe ich bald darauf ein gutes Angebot  für einen Sky-Watcher Esprit120 Triplet Apochromat gefunden und zugeschlagen. Nun hatte ich zwei Esprit Triplets mit 400 und 840mm Brennweite.

Da der Esprit120 alleine schon 10,5kg hat und noch Guidescope, Kamera, Filterrad, Fokussierer, etc. dazu kommt, musste auch eine neue stärkere Montierung her. Ich habe mir die neue Sky-Watcher AZ-EQ6 bei Teleskop-Austria gegönnt. Es was die erste Montierung, wo eine USB Anschluss für die Steuerung mit einem Astro-PC standardmäßig dabei war.

Zusätzlich wurden beide APOs mit einem Lacerta MFOC2 zum automatischen Fokussieren ausgestattet. Das war auch gleichzeitig der Einstieg in die Welt der Astro-Kameras. Zuerst wurde eine ZWO ASI1600MMP mit elektronischem Filterrad und LRGB, sowie SHO Filter angschafft.

Die Bedienung erfolgt bis heute mit einem Samsung 12″ Tablet und einem N.I.N.A. Mini-PC. Hier können die Aufnahmen bereits zu Hause geplant und abgespeichert werden. Die Aufnahme wird dann die ganze Nacht automatisch durch den Mini-PC und N.I.N.A. durchgeführt. 

Gelegendliche Kontrollen, ob der Fokus noch sitzt, keine Bildfehler enthalten sind, etc. machen so einen Astroabend schon schön komfortabel. Da kann man schon das eine oder andere gute Bier im Sommer bzw. Tee im Winter nebenbei beim Fachsimpeln mit den Astro-Kollegen trinken.

Somit bin ich von einem einfachen DSLR Setup zu einem computergesteuerten Triple Setup aufgestiegen. Das hört sich hier sehr einfach an. In Wirklichkeit baut man aber draußen, oft bei -10°C und mehr eine komplette Netzwerk-Infrastruktur mit LAN/WLAN Komponenten auf. Hier kann man sich wahrscheinlich auch denken, dass nicht jede Nacht reibungslos läuft, sondern man öfters auch mit Computerproblemen so einige Stunden vergeudet hat.

Im Bild links sieht man nun alle dreiSetups. Der Aufbau und die Einrichtung benötigen ca. 1 Stunden. Danach kann die Belichtung der Sterne beginnen und ist jedesmal ein Highlight den Nachthimmel and dunklen Orten zu sehen.

05. Man wird nicht jünger (50+)

Nach einigen Jahren und vielen oft kalten Nächten im Feldeinsatz habe ich mich entschieden, die schwere Sky-Watcher EQ6R-PRO (40kg) gegen eine sehr leichte iOptrion GEM28 (15kg) zu tauschen. Die beiden schweren (15kg) AGM Batterien wurden durch leichte (5kg) 50Ah Pro LiFePO4  Lithium-Batterien ersetzt. 

Der Austausch erleichtert den Auf- und Abbau der Montierung und Teleskope und im Auto ist auch mehr Platz für andere Dinge.

06. Neues Widefield Setup

Die beiden Canon DSLR Kameras wurden in der Zwischenzeit verkauft und durch eine weiteren Mini-PC mit einer ZWO ASI294MMP inkl. EFW und Optolong LRGBSHO Filter ersetzt. Die beiden Canon Objektive wurden durch ein Askar FMA180Pro ersetzt, dass nun ebenfalls mit Autofokus computergesteuert mit N.I.N.A. betrieben werden kann.

Der Esprit80 und das FMA180Pro wird nun in Kombination mit der neuen iOptron GEM28 betrieben und stellen ein super leichtes Setup dar.

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